Die Metallverarbeitungsindustrie strebt ständig nach Maßnahmen, die sowohl effizienter als auch umweltfreundlicher sind, um Produktionsprozesse zu optimieren und gleichzeitig Umweltauswirkungen zu minimieren. Kühlschmierstoffe (KSS) spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, da sie dazu beitragen, Werkzeugstandzeiten zu verlängern, Bearbeitungszeiten zu verkürzen und die Werkstückqualität zu verbessern. In den letzten Jahren hat sich ein Trend hin zu nachhaltigeren und umweltschonenderen Alternativen entwickelt. Durch strengere Regularien und Vorschriften wird die Verwendung bestimmter Chemikalien eingeschränkt, was die Entwicklung von neuen KSS vor große Herausforderungen stellt. Dieser Wandel ist eine Reaktion auf die zunehmenden Anforderungen in Bezug auf Umweltschutz und Arbeitssicherheit.
Von immenser Bedeutung in der modernen Metallverarbeitung ist die Maximierung der Effizienz und Qualität – wobei die Auswahl des richtigen Kühlschmierstoffes eine entscheidende Rolle spielt. Die Produkte lassen sich in wassermischbare und nichtwassermischbare KSS unterteilen. Bei den wassermischbaren KSS gibt es wiederum die Unterteilung in mineralölhaltige und mineralölfreie (synthetische) KSS. Diese drei Produktkategorien bringen spezifische Eigenschaften mit sich, welche jeweils für unterschiedliche Anwendungen in der industriellen Fertigung eingesetzt werden können.
Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe
Nichtwassermischbare KSS auf Mineralöl- oder Esterbasis sind auf die spezifische Bearbeitungsart und die zu bearbeitenden Werkstoffe zugeschnitten. Ihre Zusammensetzung reicht von niedriglegierten bis hin zu hoch additivierten Ölen mit speziellen Hochdruckzusätzen für anspruchsvollere Bearbeitungsprozesse.
Nichtwassermischbare KSS sorgen für eine optimale Schmierwirkung, was sie ideal für schwere Zerspanungsprozesse macht. Zudem bieten sie einen effektiven Korrosionsschutz und zeichnen sich durch eine einfache Handhabung sowie eine lange Einsatzdauer des Schmierstoffs aus.
Bei diesen KSS gibt es auch einige Einschränkungen, die zu beachten sind. So sind sie im Vergleich zu wässrigen Kühlschmierstoffen weniger effektiv in der Wärmeabfuhr. Außerdem kann es unter Umständen beim Einsatz von öligen KSS zu einem höheren Reinungsaufwand kommen.
Wassermischbare Kühlschmierstoffe
Die Vorteile von wassermischbaren KSS auf Mineralölbasis liegen in ihren hervorragenden Kühlungseigenschaften und der Reduzierung von Reibung, was zu einer längeren Werkzeugstandzeit führt. Sie sorgen für eine effektive Schmierung und Kühlung durch die Verbindung von Wasser und Öl über Emulgatoren.
Auch bei wässrigen Systemen sind Einschränkungen zu beachten. Dazu gehören unter anderem eine höhere Anfälligkeit für mikrobiellen Befall, was eine regelmäßige KSS-Überwachung und entsprechende Pflegemaßnahmen erfordert.
Vollsynthetische wassermischbare Kühlschmierstoffe
Zusätzlich zu den bekannten Vorteilen der wassermischbaren KSS bieten vollsynthetische Produkte einige weitere Pluspunkte. Für den Einsatz werden weniger Biozide benötigt und es können längere Systemstandzeiten erreicht werden. Darüber hinaus tragen sie zur Kostenreduzierung bei, indem weniger Produkt ausgeschleppt wird. Zudem sorgen ihre verbesserten Benetzungseigenschaften und die geringe Schaumneigung für saubere Maschinen und Werkstücke.
Anstelle von Mineralölen werden diese Produkte auf Basis wasserlöslicher Polymere sowie synthetischer Ester formuliert. Diese Bestandteile bieten eine herausragende Maschinenkompatibilität. Aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften werden vollsynthetische KSS vor allem bei kritischen Schleifoperationen eingesetzt.
Trotz der vielen Vorteile sind auch einige Einschränkungen zu beachten: So besteht eine potenzielle Inkompatibilität mit bestimmten Werkzeug- und Werkstückmaterialien. Zudem spielt die Qualität des Einsatzwassers eine wichtige Rolle. Im Idealfall sollte hier ausschließlich entmineralisiertes Wasser zum Einsatz kommen.
Keine universelle Lösung bei der Wahl des Kühlschmierstoffes
Es gibt keine universelle Lösung für alle Anwendungen in der Metallbearbeitung. Die Wahl zwischen mineralölhaltigen und vollsynthetischen Kühlschmierstoffen sollte nach einer gründlichen Bewertung aller Betriebsparameter und unter Berücksichtigung von Umwelt-, Gesundheits-, und Kostenaspekten getroffen werden.
In den letzten Jahren haben regulatorische Veränderungen und ein verstärkter Fokus auf Produktsicherheit und Effizienz zu bedeutenden Verbesserungen in der Entwicklung von KSS geführt. Beispielsweise hat die EU strengere Vorschriften für die Verwendung von Bor und bestimmten formaldehydabspaltenden Bioziden eingeführt.
Es zeichnet sich eine klare Richtung ab: Der Trend geht hin zu innovativen und nachhaltigeren Kühlschmierstoffen, die nicht nur die Effizienz der Produktionsprozesse steigern, sondern auch Mitarbeiterakzeptanz verbessern.
Formulierung ohne Bor und formaldehydabspaltende Biozide
Die wassermischbaren XBB-Kühlschmierstoffe der Alusol- und Hysol-Reihen von Castrol, die ohne Bor und formaldehydabspaltende Biozide formuliert sind, optimieren allgemeine spanabhebende Bearbeitungen durch ihre hervorragende Kühlleistung. Sie bieten eine perfekte Balance zwischen Produktivität, Leistung, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Die XBB-Technologie sorgt für einen stabilen pH-Wert und unterstützt so eine längere Nutzungsdauer und kontinuierlichere Betriebsbedingungen.
Mit einem breiten Sortiment an Kühlschmierstoffen erfüllt Castrol die spezifischen Anforderungen verschiedener Bearbeitungsprozesse. Die nichtwassermischbaren KSS-Produktreihen wie Variocut und Honilo sind bekannt für ihre Schmiereigenschaften und Präzision bei komplexen Bearbeitungsprozessen. Mineralölfreie Produkte wie Carecut und die vollsynthetische Syntilo-Reihe bieten fortschrittliche Merkmale für anspruchsvolle Anwendungen und tragen durch ihre Eigenschaften zur Umweltverträglichkeit und Arbeitssicherheit bei.
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