Wie viele Bakterien befinden sich auf einer Türklinke? Das Online-Statistikportal Statista gibt Auskunft: 71.000. Und das auf einer Fläche von nur 10 Quadratzentimetern. Eine Zahl, die bereits in Privathaushalten oder beispielsweise bei der Benutzung öffentlicher Toiletten für ein ungutes Gefühl sorgt. Doch besonders in Krankenhäusern kann dieser hohe Bakterienanteil zur Gefahr werden, denn Krankheitserreger verbreiten sich über Türgriffe schnell unter den Patienten. Abhilfe schafft hier der Fußtüröffner von Metiba – ein weltweit einzigartiges und in über 60 Ländern patentiertes System. Das bei der Produktion zum Einsatz kommende Verfahren ist zum überwiegenden Teil Zinkdruckguss, weil es bei dem Fußtüröffner nicht zuletzt auf eine lange Haltbarkeit ankommt.
Die Funktionsweise ist einfach: Am unteren Ende der Tür befindet sich ein Pedalmechanismus, der über einen Seilzug mit dem Schlosskasten verbunden ist. Wird er mit dem Fuß betätigt, öffnet sich die Tür und kann mit Schwung aufgestoßen werden. „Das ist nicht nur in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Laboren, Arztpraxen und Seniorenheimen ein großer Vorteil, wo Hygiene eine wesentliche Rolle spielt. Auch wer mit vollen Händen im Büro, in der Schule oder zu Hause die Tür öffnen will, muss sich nicht mehr verrenken, sondern nutzt einfach den Fußtüröffner. Selbst barrierefreies Bauen wird damit interessant“, erklärt Dieter Bartels von der Metiba Vertriebs GmbH.
Dieter Bartels war es auch, der im Herbst 2012 das Potenzial der Erfindung von Sascha Klein erkannte: Bei einer Veranstaltung von HannoverImpuls lernte er den Tüftler kennen, analysierte die Idee, wog Risikofaktoren ab und entschloss sich, das System gemeinsam mit ihm zur Marktreife zu bringen. „Eine gute Idee macht nur 10 bis 15 Prozent der gesamten Konstruktionsphase aus“, so Bartels, „für die Realisierung mussten viele Parameter bedacht und getestet werden. Dieser Prozess beginnt bei der Werkstoffauswahl und der Entwicklung geeigneter Werkzeuge inklusiver verschiedener Testeinbauten. Mit den hierbei gewonnenen Ergebnissen haben wir den Fußtüröffner immer weiter verfeinert und optimiert. Mittlerweile haben wir die ersten Exemplare in Arztpraxen, Krankenhäusern und einer Schule installiert.“
Anfangs bestand der Fußtüröffner aus vielen und zu komplizierten Komponenten, was ihn teuer in der Herstellung machte. Dieter Bartels: „Die Konsequenz: Im Sommer 2014 haben wir die Konstruktion noch einmal komplett neu gedacht. Entscheidend daran mitgewirkt haben das Produktionstechnische Zentrum der Universität Hannover und die Dipl.-Ing. Siegfried Müller Druckgießerei, Formen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Velbert.“ Ziel war, ein robustes Bauteil mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften zu entwickeln – und Zinkdruckguss hat sich dafür als das geeignete Verfahren erwiesen: Er ermöglicht die schnelle Fertigung großer Stückzahlen aus einer Form, die extrem lange hält und eine gleichbleibende Qualität sicherstellt. Und damit können Teile mit komplizierter Formgebung – wie in diesem Fall unterschiedliche Wandstärken – gegossen werden.
Weitere Informationen: www.metiba.de