Der Laserspezialist LAP aus Lüneburg hat einen echten grünen Diodenlaser entwickelt, der selbst rauen Industrieumgebungen standhält. Das ist bislang einmalig. Die grünen Laserstrahlen lassen sich bei der manuellen Verarbeitung von Werkstoffen und Bauteilen schneller und zuverlässiger erkennen als rote Laser – der bisherige Industriestandard.
„Früher hat man DPSS-Module (Diode Pumped Solid State, diodengepumpter Festkörperlaser) als Lichtquelle für Lasersysteme mit grünem Laserstrahl eingesetzt. Doch robuster und langlebiger ist die reine Diodentechnologie. Bislang bietet aber kein Hersteller grüne Diodenlaser an, die industrietauglich sind“, erklärt Caren Lüdemann, Sales Manager bei LAP. „Wir wollten ein wirklich innovatives Produkt auf den Markt bringen – einen grünen Diodenlaser, der rauem Industrieumfeld standhält und eine lange Lebensdauer hat.“ Resultat ist die Baureihe HD grün, deren grüne Laserstrahlen auf nassen, dunklen oder gemusterten Flächen vom menschlichen Auge deutlich besser zu erkennen sind als rote Strahlen.
Lebensdauer verdoppelt: 20.000 Betriebsstunden möglich
Der Diodenlaser HD grün ist leistungsstark und langlebig: Mit einer maximalen Leistung von 40 Milliwatt ist die Projektion von bis zu 30 Meter langen Linien möglich, alternativ können auch Punkte oder Kreuze projiziert werden. „Während Laser mit DPSS-Technologie eine Lebensdauer zwischen 3000 und 10.000 Betriebsstunden haben, erreicht der HD grün von LAP über 20.000 Stunden“, sagt Lüdemann.
Dieses hervorragende Ergebnis ist Leistung der LAP eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Lüneburg, in der sich Ingenieure seit über 30 Jahren mit Lasertechnologie beschäftigen. „Sie haben in Kälte- und Wärmekammern bei einer Temperaturspanne von minus zehn bis plus 40 Grad Celsius Langzeittests mit den neuen Lasern durchgeführt, die die lange Lebensdauer von über 20.000 Stunden bestätigen.“ Da der Diodenlaser kaum mehr kostet als ein DPSS-Laser, amortisiert sich die Investition schnell.
Edelstahl-Gehäuse erreicht Schutzart IP67
Der Laser HD grün ist robust genug, um in rauen Industrieumgebungen zu bestehen: Die Projektionstechnik steckt in einem Chrom-Nickel-Stahl-Gehäuse, das die Schutzart IP67 bietet. Es ist staubdicht und verträgt sogar zeitweiliges Untertauchen in Wasser. „Unfreiwillige Tests mit einem Wasserbehälter als Messedemo ergaben, dass auch mehrere Tage unter Wasser dem Laser nichts anhaben können“, lacht Lüdemann. Der Laser hält auch aggressiver Reinigung stand. „Das garantiert Unternehmen mit speziellen Hygieneansprüchen wie z. B. in der Lebensmittelindustrie hohe Ausfallsicherheit und trägt zu einer effizienten Produktion bei.“
Sind die Laser hohen Temperaturen ausgesetzt, wie beispielsweise in der Stahlindustrie, kommt ein Luftspülgehäuse zum Einsatz. Luft mit 6,9 bar Druck sorgt in einem zylindrischen Umgehäuse für ausreichend Kühlung. Der Laser lässt sich dann wesentlich näher an glühend heißem Stahl positionieren.
Prädestiniert für Autoreifenhersteller, Flugzeugbauer und die Stahlindustrie
Von Autoreifenherstellern, über Flugzeugbauer, die Stahl- und Lebensmittelindustrie bis hin zu Herstellern von Windkraftanlagen: Unternehmen setzen Laser ein, um Arbeiter bei der manuellen Materialverarbeitung optisch zu unterstützen. Rote Laserstrahlen, bisheriger Industriestandard, sind aber auf dunklen Oberflächen oder glühendem Stahl nur schlecht oder gar nicht zu erkennen. Grün eignet sich wesentlich besser. „Das gilt auch in der Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen mit bis zu 70 Metern Länge“, so Lüdemann. „Denn dort sind die Laser in den riesigen Werkshallen oft in großer Höhe montiert. Grün ist unschlagbar, wenn die Projektion aus großer Distanz erfolgen soll.“
Unternehmen reagieren positiv auf neuen Laser HD grün
Der neue Diodenlaser HD grün ist eine Weiterentwicklung der LAP Baureihen HD rot und FY. Rote HD Laser vertreibt LAP bereits seit über 20 Jahren erfolgreich, grüne DPSS Laser seit über 10 Jahren. Zu den bekanntesten Anwendern zählen die Reifenbauer Continental, Pirelli, Michelin, Goodyear/Dunlop und Bridgestone sowie die Lebensmittelproduzenten Tönnies und Westfleisch. „Viele Bestandskunden sind von der neuen Diodentechnologie begeistert und wollen ihre Laser der Serie FY durch neue HD grün Modelle ersetzen“, erklärt Lüdemann. Das Umrüsten selbst ist kein Problem, da die neuen Modelle identische Geometrien und Stromversorgungen haben.
Mehr Möglichkeiten, flexiblerer Einsatz
Nicht nur die Laserquelle wurde verbessert, auch die Optik des HD grün eröffnet mehr Einsatzmöglichkeiten: gab es bislang bei der Serie FY nur Linienprojektionen, ist mit HD grün auch die Darstellung von Kreuzen und Punkten möglich. LAP bietet zusätzlich verschiedene Öffnungswinkel an, um z. B. mit wenig Laserleistung kurze, helle Linien zu ermöglichen. Außerdem sind die Laser von Hand fokussierbar.
Des Weiteren hat LAP die Spannungsversorgung optimiert. Während FY Laser möglichst genaue 24 Volt brauchen, verfügt die neue Generation über ein Weitbereichsnetzteil, das Gleichspannungen von 12 bis 30 Volt verarbeiten kann – das ermöglicht eine noch flexiblere Integration in Bestandsanlagen. Die Geräte sind zudem verpolungssicher und haben einen Überspannungsschutz, der vor kurzen industrietypischen Spannungsspitzen schützt.
Laser erreichen Liniengeradheit von ±0,05 Millimeter pro Meter
LAP legt großen Wert auf das Qualitätsmanagement: Prüfer nehmen jedes Gerät einzeln unter die Lupe. Erst wenn die Laserlinie auf einen Meter Länge weniger als ±0,05 Millimeter Abweichung hat, treten die Laser ihre Reise zum Kunden an. Lüdemann abschließend: „Diese hohe Genauigkeit ist beispielsweise für Unternehmen der Reifenindustrie von entscheidender Bedeutung, da sie selbst höchste Qualitätsstandards gewährleisten müssen.“
Weitere Informationen: www.lap-laser.com