Autoren: Katrin Ganß, Thomas Reußmann, Renate Lützkendorf
Einleitung
Naturfasern wie Flachs, Hanf oder auch Kenaf werden seit mehr als 30 Jahren in der Automobilindustrie zur Herstellung naturfaserverstärkter Kunststoffe (NFK) bspw. für Türverkleidungen, Instrumententafelträger oder Kofferraumauskleidungen eingesetzt. Mittlerweile haben sich diese Materialien unter anderem aufgrund ihrer hervorragenden Performance wie:
- hohe mechanische Kennwerte,
- gute Dämpfungseigenschaften und
- der geringen Faser- bzw. Verbunddichte
fest etabliert [1]. Insbesondere die geringe Verbunddichte (bei gepressten Bauteilen mit PP-Matrix bis zu 0,6 g/cm³ möglich [2]) macht NFK vor allem im Hinblick auf ihr Leichtbaupotential sehr interessant [3].Trotz der überaus positiven Eigenschaften, welche den breiten Einsatz dieser Verbunde in der Industrie erst ermöglichten, gibt es auch Defizite [1, 4]:
- Emissionen (Fogging, Geruch), welche durch die chemische Zusammensetzung (insbesondere Pektine, Wachse, Lignin) hervorgerufen werden
- Niedrige Schlagzähigkeit (problematisch bei crashbeanspruchten Bauteilen)
- Natürliche Qualitätsschwankungen (Feinheit, Festigkeit, Faserlänge, Schäbenanteil)
- Lokal begrenzte Verfügbarkeit und Preisschwankungen







Graphit eignet sich aufgrund seiner exzellenten thermischen Leitfähigkeit ideal als funktionelles Additiv für Wärmemanagementaufgaben in E&E-Anwendungen und Automotive. Die Produktpalette der Graphite ist vielfältig, wobei sich diese gravierend in der Performance unterscheiden. Durch die Auswahl geeigneter, teils modifizierter Graphite lassen sich die Eigenschaften je nach Anwendung entsprechend optimieren. 